Partizipative Schulwegkartierung

Beteiligung von Schüler*innen an der Erstellung eines interkommunalen Radverkehrsnetzes durch Kartierung ihrer Schulwege und subjektiven Gefahrenstellen

Themen

  • schulisches-mobilitaetsmanagement
  • kommunikation
  • beteiligung

Beteiligte Projektpartner

  • Gemeinde Eichwalde
  • TH Wildau
  • FixMyCity
  • Stadt Wildau

Projektlaufzeit

Beginn 07/2020

Finanzierung

100% durch NUDAFA (im Rahmen der #MobilitätsWerkStadt 2025 des BMBF)

Schulisches Mobilitätsmanagement · partizipative Kartierung · Planung

Anlass & Ziel

Kinder und Jugendliche werden bei der Planung von Radverkehrskonzepten oft nicht mit beteiligt. Dabei sind die Wege und Gefahrenstellen der kleinsten Einwohnenden wichtige Informationen für eine zukunftsfähige Verkehrsplanung.

Ein Ziel des NUDAFA-Reallabors ist die Entwicklung eines interkommunalen Radverkehrskonzeptes. Neben der Zustandserfassung der Radwege sind auch die Wegebeziehungen der radfahrenden Bevölkerung entscheidend. Damit dabei auch die Radverkehrsbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen integriert werden, wurde in NUDAFA-Reallabor das Teilprojekt partizipative Schulwegkartierung implementiert.

Ziel ist es an mehreren weiterführenden Schulen in den NUDAFA-Gemeinden die subjektiven Gefahrenstellen und Radschulwegrouten der Kinder und Jugendlichen zu erfassen und sie im Radverkehrsatlas abzubilden.

Stand der Umsetzung

Um die Schulwege der Fahrrad fahrenden Kinder und Jugendlichen zu erfassen, wurde im Jahr 2020 an dem Humboldt Gymnasium Eichwalde die Erfassung über die SimRa-App ausprobiert. Mit Hilfe der App sollten die Schüler*innen ihre Wege tracken. Aufgrund von mehreren Faktoren (z. B. Nutzung der App bei Minderjährigen) war dies nicht möglich. Infolgedessen haben die Schüler*innen des Humboldt Gymnasiums Eichwalde im Juli 2020 ihre Schul- und Freizeitwege sowie subjektiven Gefahrenstellen mit farbigen Stiften in dafür vorgesehenen Fragebögen eingetragen. Abschließend wurden die Informationen digitalisiert und durch FixMyCity in den Radverkehrsatlas eingepflegt.

Das Konzept der partizipativen Schulwegkartierung in Form von Fragebögen wurde im Oktober 2024 auch an der Ludwig Witthöft Oberschule Wildau durchgeführt und befindet sich aktuell in der Auswertung. Abschließend werden die Informationen auch in den Radverkehrsatlas implementiert.

Materialien zur partizipativen Schulwegkartierung
Radrouten und subjektive Gefahrenstellen der Schüler*innen (Gymnasium Eichwalde)

Ergebnis & Ausblick

Die partizipative Schulwegkartierung, die durch händisch auszufüllende Fragebögen erfolgt, ist eine effektive Möglichkeit, Kinder und Jugendliche aktiv an der Erarbeitung eines Radverkehrsnetzes einzubeziehen.

Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Einwilligung der Erziehungsberechtigten bei minderjährigen Kindern. Zudem ist die Unterstützung der Schulleitung und der Lehrkräfte entscheidend für den Erfolg, da sie für die Verteilung und Einsammlung der Fragebögen sowie für die Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten (z. B. über E-Mails oder Elternversammlungen) verantwortlich sind.

Die Beteiligung der jungen Radfahrenden an der Erstellung eines Radverkehrskonzepts ist dringend zu empfehlen. Die gesammelten Informationen können zudem auch für die Erarbeitung eines Schulwegeplans oder weiterer Maßnahmen im schulischen Mobilitätsmanagement genutzt werden und bieten dabei einen erheblichen Mehrwert.


weitere Maßnahmen zum Schulischen Mobilitätsmanagement

Das Teilprojekt partizipative Schulwegkartierung ist Teil des Schulischen Mobilitätsmanagements in NUDAFA-Reallabor und wird federführend von der BMDV-Stiftungsprofessur für Radverkehr der TH Wildau durchgeführt. Weitere Projekte sind:

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt NUDAFA im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA, www.fona.de) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung unter den Förderkennzeichen 01UV2124 (2020-2024) sowie 01UV2424 (2024-2026). Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.